Muss ich meine gesamte Kindheit aufarbeiten?

Mich erreicht oft die Frage:

„Dirk, wenn ich mich mit meiner Gebrauchsanweisung beschäftigen möchte, muss ich dazu meine gesamte Kindheit aufarbeiten?“

oder die passende Aussage dazu:

„Dirk, ich möchte nicht meine Kindheit aufarbeiten.“

Daher habe ich mir gedacht, dass ich dieses Thema in diesem Blog-Artikel einmal aufgreife. 👇

Die große Frage: Zurück in die Kindheit tauchen?

Ehrlich gesagt, wundere ich mich weder über die Frage, noch über die Aussage.

Denn das Thema „die Kindheit aufarbeiten“ ist etwas, was keinen Menschen kalt lässt. Das Thema führt zu ganz unterschiedlichen Gefühlen und Stimmungslagen. Wenn du dich in der Psychologie umschaust, wirst du sehen, dass es dazu ganz verschiedene Ansätze gibt.

Es gibt jene, die wirklich alles in der Kindheit verorten und es gibt welche, bei denen nur mit Gegenwärtigem gearbeitet wird.

Ich bin weder Arzt noch Psychologe, daher kann und werde ich dazu keine Stellung beziehen. Doch ich kann dir meine Erfahrungen als Coach mit meinen Coachees, sowie meine Meinung mit auf den Weg geben. So kannst du dir im Anschluss deine eigene Meinung dazu bilden.

Außerdem möchte ich Klarheit darüber schaffen, welche Rolle und welchen Stellenwert die Kindheit in einem Coaching und in der Arbeit mit der Gebrauchsanweisung hat.

Wenn wir mal generell auf das Thema “Kindheit” schauen, dann sind wir uns sicher an dem Punkt einig, dass wir im Kleinkindalter stark geprägt werden.

Spurensuche

Spurensuche: Was die Kindheit uns flüstert

Beginnend mit der Rolle unserer Eltern. Wie sie sich uns gegenüber verhalten und wie sie uns prägen. Das hat natürlich bereits als Kind einen enormen Einfluss auf unser Denken, Fühlen und Handeln.

Dazu nehme ich mal ein Beispiel, mit dem die Meisten etwas anfangen können:

Wenn du von deinen Eltern immer wieder gehört hast, dass es wichtig ist, was die anderen denken, dann prägt dich das natürlich. Unabhängig davon, ob du selbst eine solche Veranlagung in deiner Gebrauchsanweisung hast oder nicht. Du lernst von Kindesbeinen an, dass es anscheinend eine Bedeutung haben muss, was andere denken.

Das kannst du auf kleinere und größere Themen ausweiten: Wozu ist Geld da? Zum Ausgeben oder zum Sparen?

Wenn du Eltern hast, und beide, also Mutter und Vater, ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis haben, dann wirst du durch Aussagen wie z.B.:

„Lass das mal lieber sein! Du weißt doch gar nicht, wie das ausgeht.“ 

geprägt werden.

Das sind alles Dinge, die du mit auf deinem Weg bekommst und die dich bis ins hohe Erwachsenenalter begleiten, wenn du dich mit diesen Themen beschäftigst. Das erlebe ich immer wieder in meinen Coachings. Das ist auch ein Stück weit deine Lebenswahrheit. Du musst dir vorstellen, als Kinder hinterfragen wir diese Themen nicht. Wir sind noch so rein und unvoreingenommen und nehmen diese Themen einfach nur auf und richten unser Leben danach aus.

Jetzt kommen wir schon zum ersten Teil der Frage: Wie sinnvoll oder nötig es sein kann, die Kindheit aufzuarbeiten?

Es kann natürlich durchaus interessant sein, von diesen Prägungen und Einflüssen zu wissen. Denn es kann dir vieles erklären.

Balance

Zwischen Prägung und Persönlichkeit: Ein Balanceakt

Angenommen du bist eine Person, die sich immer daran orientiert, was andere denken. Dann ist es gut zu wissen, dass du es von Kindesbeinen an gewohnt bist. So weit so gut.

Und das kannst du auf ganz viele Prägungen beziehen. Das können auch Kleinigkeiten sein.
Vielleicht hat auch Bewegung oder Sport immer eine wichtige Rolle in deinem Leben gespielt. Vielleicht waren es Äußerlichkeiten oder der Wunsch, dich von anderen abzuheben.

Schlussendlich richtet sich das meistens auch immer ein Stück danach, was wiederum deine Eltern geprägt hat.

es war einmal

Eltern: Die unbeabsichtigten Drehbuchautoren unseres Lebens

Es birgt auch die Gefahr, dass gewisse Prägungen von Generation zu Generation weitergegeben werden, wenn wir diese nicht irgendwann erkennen und durchbrechen.
Außerdem hängt es zusätzlich auch an der Gebrauchsanweisung deiner Eltern.

Was heißt denn: 

„die Gebrauchsanweisung deiner Eltern“?

Das bedeutet, dass in deinen Eltern, genauso wie bei dir, ganz genau angelegt ist, was ihnen guttut und was eben nicht. Je nachdem, wie reflektiert und aufgeklärt die Generation unserer Eltern war, ist es für sie teilweise eben die gesetzte Wahrheit - nicht nur für sich selbst, sondern für alle.

Das möchte ich überhaupt nicht vorwurfsvoll sagen. Ich sage mal: Wenn du als Person durchs Leben gehst und merkst, dass etwas gut für dich ist, dann kommen wir schnell in die Haltung 

„Das ist auch gut für alle.“, 

gemäß 

„MAN macht das so, dass es EINEM gut geht.“

Eltern, die ihre Kinder lieben, geben von daher eben oft das an sie weiter, was ihnen selbst guttut. Sie bringen ihren Kindern bei, was sie ihrer Meinung nach vielleicht auch schützt mit Sätze, wie z.B:

„Das hat mich vor Schlimmen bewahrt.“ 

oder

„Das sind meine Lebenserfahrungen.“
„Ich möchte dich davor beschützen/davor bewahren.“

Auch wenn es ein gewagter Satz ist, weil es auch viele tragische Geschichten gibt, doch Eltern geben immer ihr Bestmögliches. Es gibt viele Situationen, in denen es nicht annähernd ausreichend ist. Doch darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Ich will keineswegs massive Szenarien verteidigen, die Eltern teilweise auf ihre Kinder abwälzen.

Doch Eltern tun in ihrer persönlichen Situation immer das für sie Bestmögliche. Das kann manchmal auch sehr, sehr wenig sein. Das ist die eine Seite der Medaille.

Jetzt wird es für dich interessant, denn die andere Seite der Medaille KANN natürlich sein, dass die Prägung aus deinem Elternhaus zufällig auch zu deiner Gebrauchsanweisung passt.

Im besten Fall kann das gar keine Auswirkungen haben.
Im weniger günstigen Fall kann es eine ohnehin starke Ausprägung noch weiter verstärken.

Wenn du z.B. in deiner Gebrauchsanweisung eine starke Ausprägung in der “sozialen Anerkennung” hast, ist es dir ohnehin schon wichtig, was andere von dir denken und es ist dir wichtig, Fehler zu vermeiden. Außerdem ist es für dich total schwierig, mit Kritik umzugehen.

Wenn du dann noch vom Elternhaus diese Prägung mitbekommen hast, ist das natürlich ein Multiplikator. Wenn solche Menschen dann bei mir im Coaching sitzen, die eine solche Prägung haben und wir fragen ein wenig tiefer in solche Situationen hinein, dann merken sie auch, dass dies bereits, so lange sie denken können, in ihnen vorhanden ist.

Das ist so ein Szenario, bei dem wir so ein bisschen doppelt arbeiten müssen.
Einmal arbeiten wir daran, wie du mit deiner eigentlichen Prägung der Gebrauchsanweisung umgehst und wie du das, was du als Prägung von deinen Eltern mitbekommen hast, davon abspalten und damit umgehen kannst.

Übrigens habe ich über das Thema soziale Anerkennung sehr ausführlich mit Sylke in der Podcast-Episode 009 gesprochen. Wenn du magst, höre da gerne mal rein.

Wir kommen nochmal zurück zu unserem Beispiel. Du merkst also, dass es dir durchaus wichtig ist, was andere von dir denken.

Aber, im Gegensatz zu deinen Eltern früher, bist du absolut in der Lage zu sagen, dass es dir bei einigen Leuten völlig wurscht ist, was die von dir denken.

Du merkst also, es gibt einen Unterschied zwischen dem Geprägten:

„Es ist wichtig, was die Leute denken.” 

und deinem Innersten: 

„MIR ist es wichtig, was GANZ BESTIMMTE Leute von mir denken.”

Hier ist es dann absolut hilfreich, die Gedanken, die aus deiner Prägung kommen davon abzuspalten, was du wirklich fühlst.

Schlussendlich ist es für dich also spannend zu schauen, was dir im Leben wichtig ist und warum dir das wichtig ist.

Die Frage nach dem “Warum”

So simpel, wie die Frage nach dem “Warum” hierbei ist, so unheimlich kraftvoll ist sie auch, weil sie dir so wichtige und spannende Antworten liefert.

Wenn du also z.B. einen starken Ordnungssinn hast und du schon als kleines Kind immer deinen Kram weggeräumt hast, könnte bei der Frage nach dem Warum zwei Antworten kommen:

„Weil es meinen Eltern immer wichtig war.“ (Prägung)

oder

„Weil ich es als Kind schon immer gerne ordentlich hatte, ohne dass es mir jemand sagen musste.” (deine Gebrauchsanweisung)

Gehen wir mal einen Schritt weiter.
Interessant wird es also, wenn die Prägung, die du durch dein Elternhaus mitbekommen hast, mit deiner Gebrauchsanweisung nicht übereinstimmt. (siehe Variante 1 des Ordnungs-Beispiels)
Das kommt tatsächlich auch häufig vor.

Menschen kommen zu mir und sagen: 

„Ich bin perfektionistisch.“ 

oder 

„Mir ist total wichtig, was andere denken.“

Dann erkläre ich ihnen ihre Gebrauchsanweisung mit ihren Lebensmotiven. Und wenn wir dann gemeinsam reinschauen, bemerken wir, dass dies so nicht zu finden ist.

Wie kann das sein?

puzzle

Das Puzzle zusammensetzen: Ich vs. Erziehung

Der Fragebogen, den du von mir vor Erstellung deiner Gebrauchsanweisung bekommst, schafft es, dir die Fragen so zu stellen, dass du die Fragen wirklich aus deinem Gefühl heraus beantworten kannst.
Das bedeutet, es fällt dir an dieser Stelle leicht, auch Prägungen loszulassen, da du tief in dein Innerstes schaust.

Und dann kommt eben auch mal zum Vorschein, dass einer Person etwas anderes wichtig ist als das, was sie im Außen abspult.

Wir bleiben noch mal bei der Person, der es wichtig ist, was andere denken. Ich sage ihr also, dass es so in der Gebrauchsanweisung nicht drin steht, und wir kommen in einen Dialog. Schließlich kommen wir gemeinsam zu der Erkenntnis, dass es der Person nur durchschnittlich wichtig ist, was andere von ihr denken.

Ja, natürlich gibt es da Menschen, wo Kritik so richtig reinhaut und Lob irgendwie doppelt zählt. Aber wenn die Person darüber nachdenkt, fällt ihr eben auch auf, dass es auch Menschen gibt, bei denen es sie überhaupt nicht juckt.

Also z.B. gibt ihr der Chef oder die Chefin gerne Kritik (weil er oder sie einfach nur einen schlechten Tag hat) und die Person merkt, dass es emotional nichts mit ihr macht.
Doch dann springt dieser Prägungsmechanismus an und sagt:

„Oh, dein Chef oder deine Chefin hat dich kritisiert. Das muss doch jetzt etwas mit dir machen. Das geht doch nicht.“

So wird dann auf einmal ein künstlicher Mechanismus in Gang gesetzt, der aber gar nicht zu dir gehört.

Mir sind zwei Dinge wichtig, die ich dir im heutigen Blog-Artikel mitgeben möchte:

Das eine ist, dass es super interessant und auch relevant für dein Lebensglück sein kann, herauszufinden, was wirklich zu dir gehört. 

Was ist das, was du möchtest und was dir wichtig ist?
Was sind deine Gefühle, was sind deine Gedanken und was sind deine Prioritäten?

Dies von dem unterscheiden zu können, was dir von außen herangetragen wurde; Dinge, die du übernommen hast oder auch bis heute ablehnst: Das greifbar zu machen, kann super interessant sein.

fragezeichen

Ist es eigentlich nun sinnvoll und MUSS ich meine Kindheit aufarbeiten?

Wenn du weißt, woher deine Prägungen kommt, kriegst du diese Dinge auch besser gegriffen. Es ergibt mehr Sinn und es macht es dir leichter zu verstehen, weshalb du dich anders verhältst als es eigentlich in dir angelegt ist.

„Weshalb treffe ich denn andere Entscheidungen als solche, die mich eigentlich glücklich machen würden?“

Es fällt dir leichter, warum du etwas tust, bei dem dein Kopf vielleicht ganz laut 

„Richtig!“, 

aber dein Herz 

„Nein!“ 

schreit.

Du machst es dann vielleicht so wie immer, weil du es so gelernt hast. Aber es fühlt sich dennoch nicht gut an. Du entscheidest in dem Fall nicht aus deinem Herzen (aus deiner Gebrauchsanweisung) heraus, sondern nach dem, was dir beigebracht wurde.

Und eben genau das gegriffen zu bekommen, kann super wertvoll sein.

Jetzt kommt meine Meinung dazu:
Natürlich ist es so, dass du jetzt lebst. Gerade wenn wir an unseren Themen mit Hilfe der Gebrauchsanweisung arbeiten, bin ich der Meinung, dass du dein Leben jederzeit in die richtige Richtung lenken und dich aus den Klauen der Vergangenheit befreien kannst. Es kann etwas seit Jahrzehnten immer schon so gewesen sein - du kannst es ab morgen verändern.

Du kannst jahrelang die gleiche Entscheidung treffen und dich ab morgen anders entscheiden.

Ich kann es total gut verstehen, wenn jemand sagt: 

„Ich möchte gar nicht zurückschauen“ (das tun wir bei der Gebrauchsanweisung auch gar nicht) 

und 

„Ich möchte nach vorne schauen und sehen, wie ich es besser, anders machen kann als sonst und zwar so, dass es zu mir passt.“

Und dazu kann ich dir ganz klar sagen, dass wir dazu deine Kindheit nicht aufarbeiten müssen.

Das heißt: Wenn du mich fragst, ob du deine Kindheit aufarbeiten musst, dann sage ich dir aus Sicht der Gebrauchsanweisung „Nein“.

Du kannst ab morgen das Leben führen, was zu dir passt!

weitblick

Vorwärts schauen: Ein Leben jenseits der Kindheitserinnerungen

Jetzt denkst du vielleicht:

„So schnell wird das wohl nicht gehen.“

Da gebe ich dir recht. Aber du kannst ab morgen einen anderen Weg einschlagen. Du kannst die Dinge ab morgen besser, anders und passender zu dir machen.

In der Regel wirst du zu mir kommen, wenn du genau dieses Bedürfnis in dir hast, etwas verändern zu wollen. Wenn du merkst, da ist ein innerer Konflikt in dir. Wenn du merkst, du führst nicht das Leben, was zu dir passt oder wenn du denkst:

„Das kann doch irgendwie nicht alles gewesen sein. Es muss doch ein anderes Gefühl im Leben geben, als das, was ich gerade empfinde.“

Und da kommst du mit deiner Gebrauchsanweisung, ob mit oder ohne Kindheit aufarbeiten, ein großes Stück weiter.

Ich hoffe, ich konnte so ein bisschen Klarheit in das Thema bringen.

Wenn du gerne verstehen möchtest, wo die Dinge herkommen, können wir das in unserem Gespräch sehr, sehr gerne machen. Erforderlich ist dies aber nicht. Denn in der Gebrauchsanweisung steht, was dich ab jetzt glücklich und zufrieden macht.

Und jetzt bist du dran!

Schreib mir gerne dein Feedback in die Kommentare!

Schaust du lieber nach vorne oder ist dir ein Blick in die Vergangenheit wichtig? Oder beides?

Wenn du Interesse hast, auch einen Blick in deine Gebrauchsanweisung zu werfen, schaue gern hier nach einem passenden Paket für dich.

Viele Grüße

von deinem virtuellen Coach

Dirk

Hörprobe gefällig?

Dann hör gleich hier in deine Lieblings-Episode vom meinem "Reboot Yourself"-Podcast!

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